Skandal um Tiefkühlpizzen: Nestle will Firma schließen

Rund ein Jahr nach Bekanntwerden eines Skandals um gesundheitsschädliche Tiefkühlpizzas des Herstellers Buitoni hat der Mutterkonzern Nestle die Schließung des betroffenen Betriebs im nordfranzösischen Caudry angekündigt.

Grund dafür sei die stark gesunkene Nachfrage, teilte Nestle heute mit. Der Konzern suche nach einem Kandidaten, der die Produktionsstätte übernehmen wolle. Für die etwa 140 Angestellten werde nach einer Lösung gesucht.

Im Februar 2022 hatte es in Frankreich mehrere Fälle gegeben, bei denen Kinder durch das Bakterium E. coli Nierenschwäche erlitten. Zwei Kinder starben. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden ließ sich in mehreren Fällen eine Verbindung zu den Buitoni-Tiefkühlpizzen der Marke Fraich’Up herstellen, bei denen der Teig roh eingefroren ist.

Polizeis vor Buitoni-Fabrik in Caudry, Frankreich
APA/AFP/Francois lo Presti

Die Justiz nahm im Mai Vorermittlungen in zwei Fällen wegen fahrlässiger Tötung und in 14 weiteren Fällen wegen fahrlässiger Verletzung auf. Die Produktion in Caudry wurde zunächst eingestellt. Im Dezember nahm Buitoni die Herstellung von Tiefkühlpizzen wieder auf. Heute demonstrierten etwa 100 Beschäftigte gegen die Schließung des Betriebs.