Bericht: Datenleak offenbart Cyberwar des Kreml

Russische Geheimdienste planen laut Medienberichten zusammen mit einer Moskauer IT-Firma weltweite Hackereinsätze, die auch Angriffe auf Einrichtungen der kritischen Infrastruktur ermöglichen sollen. Das geht nach Recherchen eines Journalistenteams des „Spiegel“, „ZDF“, der „Süddeutschen Zeitung“, des „Standard“ sowie weiteren internationalen Medien aus einem Datenleak des russischen Sicherheitsapparats hervor. In den zugespielten Dokumenten werde etwa ein offensives Cyberprogramm beschrieben, das auch Angriffe auf Einrichtungen der kritischen Infrastruktur ermöglichen soll, berichtet der „Spiegel“.

Zu den Zielen des Programms gehöre den Unterlagen zufolge, mit spezieller Software Züge entgleisen zu lassen oder Computer eines Flughafens lahmzulegen. Es sei aber nicht ersichtlich, ob das Programm derzeit etwa gegen die Ukraine eingesetzt werde.

Tausende interne Unterlagen

Bei dem Datenleak handle es sich um Tausende Seiten interner Unterlagen der Moskauer IT-Firma NTC Vulkan, etwa Projektpläne, Softwarebeschreibungen, Anleitungen, interne Mails sowie Überweisungsunterlagen der Firma. Die Dokumente zeigen dem Bericht zufolge, wie russische Geheimdienste mit Hilfe privater Firmen weltweite Hackingoperationen planen und ausführen lassen.

Eine anonyme Quelle habe den Großteil der „Vulkan Files“ kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine zunächst der „Süddeutschen Zeitung“ zugespielt und die Daten später auch anderen Medien zur Verfügung gestellt, berichtet der „Spiegel“. Als Motiv habe die Quelle Russlands Angriffskrieg und die engen Verbindungen von Vulkan zu Geheimdiensten genannt. Mehrere westliche Nachrichtendienste hätten dem Rechercheteam bestätigt, dass die Dokumente authentisch seien.