Frauen beim Heer: Tanner sieht „Ziel noch nicht erreicht“

Seit einem Vierteljahrhundert rücken auch Frauen beim Bundesheer ein. Der Beruf bleibt mit einem Frauenanteil von rund vier Prozent männlich geprägt, räumte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) bei einem Pressegespräch ein: „Wir haben das Ziel noch lange nicht erreicht.“ Der „freiwillige Grundwehrdienst“, der ab 1. April startet, soll nun mehr Frauen zum Bundesheer locken.

Die Akzeptanz in den Reihen der Männer hätten sich die Frauen vor allem zu Beginn noch erkämpfen müssen. Seitdem habe sich einiges verbessert, so Tanner, die etwa auf den Ausbau von Kinderbetreuung als „laufenden Prozess“ und auf Frauen- und Gleichbehandlungsbeauftragte als Anlaufstellen hinweist.

Mit Stand März 645 Soldatinnen

Stand März 2023 gibt es 645 Soldatinnen, der Frauenanteil beträgt damit 4,3 Prozent, so Tanner. Der Wert sei auch im europäischen Vergleich niedrig, angepeilt werden 15 Prozent. Der „freiwillige Grundwehrdienst“ soll die Quote anheben. Bisher konnten Soldatinnen nur direkt in eine Kaderlaufbahn (Offizier, Unteroffizier) samt Eignungsprüfung einsteigen. Nun ermögliche man „endlich“ einen niederschwelligen Zugang, durch den Frauen wie ihre männlichen Kollegen „das System Bundesheer“ kennenlernen können, so Tanner.

Nach einem halben Jahr können sie sich entscheiden, ob sie dabeibleiben wollen. Der erste Stellungstermin finde Anfang Mai statt, die ersten Soldatinnen im Grundwehrdienst erwarte man ab dem dritten Quartal. Bereits jetzt gebe es 19 Interessentinnen.