Lead Horizon kontert auf Klage und will 1,42 Mio. Euro

Die Fronten zwischen dem Wiener Unternehmen Lead Horizon, das mit PCR-Selbsttests auf das Coronavirus und dem „Alles gurgelt“-Testprogramm geschäftlich erfolgreich war und das weiterhin ist, und der deutschen CoviMedical GmbH, die am Handelsgericht Wien eine Klage gegen Lead Horizon auf Rückabwicklung eines Kaufvertrags (Streitwert: 3,3 Mio. Euro) eingebracht hat, sind verhärtet. Die Wiener GmbH kontert mit einem „Gegenangriff“ und verlangt 1,42 Mio. Euro von CoviMedical.

Auf diesen Betrag beläuft sich – abzüglich einer geleisteten Anzahlung – der noch ausständige Kaufpreis für eine Million bestellter Wiener Testkits, die CoviMedical an 200 Standorten in Deutschland ausrollen wollte. Mittlerweile bezeichnet das Unternehmen mit Sitz in Dillenburg (Hessen) die Testkits als unbrauchbar, weil die angebotene Onlinelösung infolge einer nicht funktionierenden Web-App kein zuverlässiges Authentifizierungsverfahren möglich mache und die Voraussetzungen der CE-Zertifizierung des Produkts nicht erfüllt wären.

Lead Horizon hat bereits diese Vorwürfe als „an den Haaren herbeigezogen“ zurückgewiesen. Am 8. Mai werden sich die Streitparteien erstmals am Wiener Handelsgericht einfinden, gab Gerichtssprecherin Barbara Rath-Ruggenthaler auf APA-Anfrage bekannt. In einem umfangreichen vorbereitenden Schriftsatz wird die kostenpflichtige Klagsabweisung beantragt und auf die Bezahlung des vollständigen Kaufpreises gepocht.