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APA/Barbara Gindl
Unterstützungen für SPÖ-Vorsitz

Favoritentrio setzt auf Symbolwirkung

Freitagmittag ist die Frist für die Einreichung der Unterstützungserklärungen der Kandidatinnen und Kandidaten für den SPÖ-Vorsitz abgelaufen. Wer außer SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner, Burgenlands Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil und dem Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler zur Wahl stehen wird, wird aber erst kommende Woche feststehen. Das Favoritentrio setzte mit den eingereichten Erklärungen aber bereits auf Symbolwirkung.

Rendi-Wagner reichte die Unterstützung von 100 weiblichen Mitgliedern ein, Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil 440 Unterstützungserklärungen, großteils von Funktionären aus seinem Bundesland, und der Traiskirchener Bürgermeister Andreas Babler bekam nach Angaben einer Sprecherin mehr als 2.000 Unterstützungserklärungen, vor allem aus der Basis der Partei.

Einsendeschluss online war zwölf Uhr, für briefliche Sendungen gilt der Poststempel. Wegen letzterem wird auch erst Mitte nächster Woche feststehen, wer letztlich am „Stimmzettel“ stehen wird. Formal wird es sogar noch länger dauern, wurde doch die erste Sitzung der zuständigen Wahlkommission von Montag auf Dienstag nach Ostern verlegt. Zahlreiche Verhinderungen in der Osterwoche hätten leider eine Terminverschiebung notwendig gemacht, teilte der Leiter des Gremiums, Harry Kopietz, mit.

Auch formale Fragen noch zu klären

Die Kommission muss auch einige andere Entscheidungen treffen, etwa wer die Befragung technisch durchführt und wer für die Auszählung verantwortlich ist. Das Doskozil-Lager drängt hier darauf, dass der Prozess nicht extern durchgeführt werden soll. Zu liefern hatten die Bewerberinnen und Bewerber – 73 hatten Interesse angemeldet – neben Lebenslauf, Nachweis der Begleichung des Mitgliedsbeitrags, Foto und Konzept eben auch die Unterstützung von mindestens 30 Parteimitgliedern.

SPÖ-Vorsitz: Bewerbungsfrist beendet

Bis Freitagmittag mussten die Kandidatinnen und Kandidaten für den SPÖ-Vorsitz die Unterstützungserklärungen vorlegen. Kommende Woche wird sich herausstellen, wie viele der 73 Interessenten und Interessentinnen dann bleiben werden.

Prominente Frauen für Rendi-Wagner

Die Hürde zu überwinden war für die bisher bekannten chancenreichen Bewerber kein Problem. Rendi-Wagner wird demnach von vielen Frauen aus unterschiedlichen Teilbereichen der Sozialdemokratie unterstützt.

Die prominentesten davon sind die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures, Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl, Frauenvorsitzende Eva Maria Holzleitner, die Vorarlberger Landesvorsitzende Gabriele Sprickler-Falschlunger, Ex-Siemens-Chefin und -Staatssekretärin Brigitte Ederer, die frühere Ministerin Hilde Hawlicek sowie die Altbürgermeisterin einer burgenländischen Gemeinde, Sylvia Linc aus Bad Sauerbrunn.

Doskozil: „Der erste Schritt ist getan“

Weniger prominente, dafür mehr Unterstützerinnen und Unterstützer gab Doskozil zu Protokoll. Unter diesen finden sich laut Angaben seines Büros etwa der frühere Innenminister Karl Schlögl, Doskozils Vorgänger Hans Niessl sowie die niederösterreichische Nationalratsabgeordnete Petra Tanzler und die steirische Bundesrätin Andrea Koseak. Ebenfalls dabei sind einige Bürgermeister, etwa Kurt Wallner aus Leoben. Dazu kommt praktisch die gesamte Prominenz der burgenländischen Landesorganisation.

Doskozil gab kurz nach Freitagmittag bekannt: „Der erste Schritt ist getan“, die notwendigen Unterstützungserklärungen für seine Kandidatur seien auf dem Weg in die Parteizentrale nach Wien, postete der Landesparteichef auf seiner neuen Facebook-Seite. „Für mich beginnt mit dem heutigen Tag der hoffentlich faire Bewerb um die besten Ideen für unsere Partei“, erklärte Doskozil.

Bablers E-Mail-Postfach „übergequollen“

Besonders ins Zeug legten sich offenbar die Babler-Fans. „Vor allem von der Basis“ seien die Unterstützungserklärungen gekommen, sagte eine Sprecherin. Das E-Mail-Postfach sei geradezu „übergequollen“: „Wir sind sehr zufrieden.“ Babler bedankte sich auf Facebook bei seinen Unterstützerinnen und Unterstützern. „Noch immer werden uns Unterstützungserklärungen zugeschickt. Mitglieder aus allen Bundesländern, junge und alte, Betriebsrät:innen, Orts- und Stadtfunktionär:innen, langjährige und neu eingetretene … Was für ein starkes Zeichen!“ schrieb er auf Facebook.

Gratuliert wurde Babler am Freitag auch von seiner Konkurrentin Rendi-Wagner. „Coole Sache, deine Unterstützungserklärungen – gut gemacht“, lobte die amtierende Parteichefin den Traiskirchner Bürgermeister auf Twitter. „Danke dir, liebe Pam“, antwortete dieser. „Zeigen wir unseren Mitgliedern jetzt, dass wir diesen Prozess zur Vorsitzwahl offen und fair gestalten können. Ich freue mich auf die inhaltlichen Debatten in den nächsten Wochen.“