Strafverfahren gegen Abt des Höhlenklosters in Kiew

Die ukrainische Staatsanwaltschaft hat ein Strafverfahren gegen den Abt des Kiewer Höhlenklosters, Metropolit Pawlo (Lebyd), eröffnet. Nach Angaben seiner Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (UOK) wird Pawlo Anstiftung zur religiösen Feindschaft und Hass gegen die konkurrierende Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU) und das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel (heute Istanbul) vorgeworfen, wie Kathpress meldet.

Zudem werde er beschuldigt, Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine gerechtfertigt und entsprechende Schriften verbreitet zu haben. Der ukrainische Geheimdienst SBU habe ihn für heute Mittag vorgeladen, um ihn zu vernehmen, sagte der Geistliche in einem vom Kloster verbreiteten Video.

Pawlo drohen bis zu fünf Jahre Gefängnis

Seine Wohnung werde durchsucht. Pawlo betonte, er verurteile, „was Russland und (dessen Präsident Wladimir, Anm.) Putin getan haben“. Er stehe zur Verteidigung der Ukraine. Ihm drohen Untersuchungshaft und bis zu fünf Jahre Gefängnis.

Pawlo hatte in einer Videobotschaft die OKU und das Patriarchat von Konstantinopel beschimpft. Er und Dutzende Mönche der UOK weigern sich weiterhin, das Höhlenkloster zu räumen. Die Ordensmänner hatten angekündigt, das bedeutendste orthodoxe Heiligtum der Ukraine ohne ein entsprechendes Gerichtsurteil und ohne grundlegende Dokumente für die Kündigung des Pachtvertrages nicht zu verlassen.

In dem Kloster lebten bisher rund 200 Mönche, die Leitung der UOK hat hier ihren Sitz, ebenso deren wichtigste Bildungsstätte, die Theologische Akademie. Es gehört wie viele andere ukrainische Gotteshäuser dem Staat.