Verwüstete Häuser in Little Rock
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Mehrere Tote

„Monstersturmsystem“ wütete in USA

Eine Serie von Tornados hat in den USA über 26 Menschen das Leben gekostet und schwere Schäden angerichtet. Sieben Bundesstaaten waren betroffen, es gab mindestens 50 Stürme, die als Tornados eingestuft werden können. US-Medien sprachen von einem seltenen „Monstersturmsystem“.

Neben den Todesopfern gab es Dutzende Verletzte. Das Sturmsystem erstreckte sich vom Süden der USA bis in die Region der Großen Seen im Norden. Betroffen waren laut Wetterdienst vor allem die Bundesstaaten Arkansas, Illinois, Indiana, Iowa, Wisconsin, Mississippi und Tennessee. Rund eine halbe Million Haushalte waren zumindest vorübergehend ohne Strom.

Dacheinsturz während Konzerts

In der Kleinstadt Belvidere im Bundesstaat Illinois stürzte bei einem schweren Unwetter während eines Konzerts das Dach eines Theaters teilweise ein. Mindestens ein Mensch wurde laut Medien getötet. Nach Angaben von Feuerwehrchef Shawn Schadle wurden fünf Personen mit schweren, 18 mit mittelschweren und fünf mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.

Ermittler vor dem Apollo Theatre in Belvidere
AP/Matt Marton
In Belvidere stürzte das Dach eines Theaters ein, in dem gerade ein Konzert stattfand

Zum Zeitpunkt des Einsturzes habe ein Sturm mit Böen von bis zu 145 Stundenkilometern gewütet. Nach Angaben der Behörden befanden sich zum Zeitpunkt des Dacheinsturzes 260 Menschen im Theater. Dutzende Krankenwagen waren im Einsatz.

Das Konzert sei ausverkauft gewesen, hieß es weiter. Auf dem Programm im Apollo-Theater standen die Death-Metal-Bands Morbid Angel, Revocation und Skeletal Remains. Morbid Angel teilte auf Facebook mit, das Konzert sei „aufgrund eines Tornados, der den Veranstaltungsort getroffen hat“, abgesagt worden. Belvidere hat rund 25.000 Einwohnerinnen und Einwohner und liegt gut 100 Kilometer von Chicago entfernt.

Spur der Verwüstung in Little Rock

Stunden zuvor hatte ein Tornado die Stadt Little Rock und ihre Umgebung in Arkansas getroffen. Auf Bildern lokaler Fernsehsender waren entwurzelte Bäume, umgekippte Fahrzeuge und abgedeckte Dächer zu sehen. Es habe einen Toten gegeben, berichteten Medien unter Berufung auf die Behörden. Mindestens 50 Menschen seien in Krankenhäuser gebracht worden, sagte eine Sprecherin des Bezirks Pulaski dem Sender CNN.

Verwüstete Häuser in Little Rock
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In Little Rock richtete ein Tornado schwere Schäden an

Zwei weitere Todesopfer wurden aus der rund 150 Kilometer entfernten Ortschaft Wynne gemeldet. Gouverneurin Sarah Huckabee Sanders erklärte den Notstand und mobilisierte 100 Angehörige der Nationalgarde, um bei Rettungs- und Aufräumarbeiten zu helfen. „Es hat in Zentralarkansas erhebliche Schäden gegeben“, schrieb Huckabee Sanders auf Twitter.

„Es hat uns schwer getroffen“

Auch im Bezirk Sullivan im Bundesstaat Indiana seien zwei Menschen bei einem gewaltigen Sturm ums Leben gekommen, teilte die Polizei mit. Mehrere Häuser und das Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr seien beschädigt worden, sagte Polizeisprecher Matt Ames zu CNN. „Es hat uns schwer getroffen“, berichtete Notdienstekoordinator Jim Pirtle.

Bidens besuchten betroffene Bundesstaaten

Erst vor einer Woche waren bei einem Tornado mindestens 26 Menschen in den Bundesstaaten Mississippi und Alabama ums Leben gekommen. Am Freitag besuchten US-Präsident Joe Biden und seine Frau Jill den kleinen Ort Rolling Fork in Mississippi, der besonders hart von dem Sturm getroffen worden war.

Tote nach Unwettern in den USA

In den USA sind bei schweren Unwettern mehrere Menschen gestorben. Im Süden des Landes sind bei einem Tornado mindestens drei Personen ums Leben gekommen.

Die Bidens machten sich bei dem Besuch ein Bild von der Zerstörung in der Gemeinde mit 2.000 Einwohnerinnen und Einwohnern und trafen unter anderem den Bürgermeister der Stadt und Betroffene. „Sie sind nicht alleine“, sagte Biden inmitten von Trümmern zerstörter Häuser und entwurzelter Bäume.

„Das amerikanische Volk wird Ihnen beistehen. Es wird Ihnen helfen, hier durchzukommen – und ich auch“, so der Präsident. Er kündigte für Montag die Eröffnung eines lokalen Katastrophenzentrums an, wo sich betroffene Anrainerinnen und Anrainer Hilfe suchen könnten.