London: Russen scheitern mit Winteroffensive

Russlands Bemühungen um eine stärkere militärische Kontrolle über die ostukrainische Donbas-Region sind nach britischen Angaben gescheitert. Seit der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow Mitte Jänner das Kommando übernommen habe, sei dessen Amtszeit von dem Versuch einer allgemeinen Winteroffensive geprägt gewesen, schrieb das britische Verteidigungsministerium gestern in seinem Geheimdienstupdate.

Ziel dieser Offensive sei gewesen, die russische Kontrolle über die gesamte Donbas-Region auszudehnen. „Nach 80 Tagen ist zunehmend erkennbar, dass dieses Projekt gescheitert ist“, hieß es aus London.

Die russischen Streitkräfte an der Front in der Region hätten bei hohen Verlusten nur minimale Gewinne verzeichnen können. Damit hätten sie den vorübergehenden personellen Vorteil durch die russische „Teilmobilisierung“ des vergangenen Herbstes weitgehend verspielt.

Ukraine: Angriffe auf Bachmut abgewehrt

Das ukrainische Militär wehrte unterdessen nach eigenen Angaben weitere Angriffe auf die seit Monaten umkämpfte Stadt Bachmut ab. „In den vergangenen 24 Stunden haben unsere Verteidiger gegnerische Attacken im Bereich der Ortschaften Bohdaniwka und Iwaniwske zurückgeschlagen“, teilte der ukrainische Generalstab mit. Beide Ortschaften liegen an wichtigen Zufahrtsstraßen nach Bachmut.

Der Kriegsverlauf war auch Thema eines Gesprächs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron. „Ich habe ihn detailliert über die Lage an der Front informiert“, schrieb Selenskyj gestern Nachmittag auf Twitter.

In dem einstündigen Gespräch sei es um die bilaterale Zusammenarbeit in Verteidigungsfragen, weitere Schritte zur Umsetzung der Friedensformel und „koordinierte Aktionen bei bevorstehenden internationalen Ereignissen“ gegangen, so Selenskyj.