Polen zu mehr Beteiligung an nuklearer Abschreckung bereit

Polen kann sich eine stärkere Beteiligung an der nuklearen Abschreckung der NATO vorstellen – auch ohne Atombomben auf seinem Staatsgebiet zu stationieren.

„Polen wäre potenziell bereit, seine Beteiligung und Zusammenarbeit im Rahmen der nuklearen Abschreckung der NATO auszuweiten und Verantwortung zu übernehmen“, sagte Jacek Siewiera, Sicherheitsberater des Präsidenten, zur dpa, aber die Stationierung von Atomwaffen sei „etwas anderes“.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte vor wenigen Tagen angekündigt, Atomwaffen in Belarus, einem Land, das an Polen grenzt, stationieren zu wollen. NATO-Staaten wie die USA und Deutschland hatten darauf gelassen reagiert. Die USA haben seit vielen Jahrzehnten Atomwaffen in mehreren europäischen Ländern stationiert, darunter Deutschland.

Keine genauen Angaben zu Form der Beteiligung

Im NATO-Jargon wird das „nukleare Teilhabe“ genannt. Polen ist bisher nur an Beratungen darüber beteiligt, etwa in der Nuklearen Planungsgruppe der NATO, die streng geheim tagt. Siewiera sagte nicht, wie genau er sich eine stärkere Beteiligung vorstellt. Er verwies aber darauf, dass zur „nuklearen Teilhabe“ auch Flugzeuge gehörten, die „spezielle Waffen“ tragen könnten.