Schönborn unterstützt Anliegen der Klimaaktivisten

Der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn unterstützt die Anliegen der Klimaaktivistinnen und -aktivisten. „Ich kann die Sorgen und die Wut der jungen Menschen nachempfinden“, sagte Schönborn gestern in der ORF-„Pressestunde“. „Ich bin ein Alt-68er“, erinnerte der Kardinal an seine Jugend. Die Anliegen unterstütze er, so Schönborn, er betonte aber auch, dass er Gewalt ablehne.

Dass es einen Zusammenhang zwischen dem Verhalten der Menschen und dem Klimawandel gibt, ist für Schönborn „offensichtlich“. Die These, dass der Klimawandel nicht vom Menschen gemacht sei, halte er für „verantwortungslos“. Und er teile die Sorge, dass es ganz dramatische Folgen für die kommenden Generationen haben könnte.

Eine Entschuldigung sprach der Kardinal für seine frühere Aussage in Richtung CoV-Kritiker aus: „Lieber Gott, lass es Hirn regnen.“ Das sei so verstanden worden, dass er auf der Seite jener stehe, die Hirn hätten und die Kritiker nicht. Das tue ihm leid, sagte Schönborn nun.

„Lieber Gott, lass es für uns alle Hirn regnen“

Er wolle diese Aussage korrigieren: „Lieber Gott, lass es für uns alle genug Hirn regnen.“ Dass die Kirche die CoV-Maßnahmen der Regierung mitgetragen hat, verteidigte Schönborn, auch wenn man im Rückblick immer gescheiter sei. Im Zusammenhang mit der von der Regierung angekündigten Aufarbeitung plädierte der Kardinal dafür, nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch nach vorne zu schauen.

Im Zusammenhang mit der schwarz-blauen Zusammenarbeit in Niederösterreich sieht Schönborn „mit Sorge“ eine politische Entwicklung, wonach es nicht nur in Österreich zu einem „Verlust der Mitte“ komme. Er verwies darauf, dass die beiden großen Parteien SPÖ und ÖVP mit Krisen zu kämpfen haben und in Krisenzeiten seien Radikalisierungen und Populismen immer eine Gefahr.