Kiew wirft Moskaus Kinderbeauftragter neues Verbrechen vor

Bei ihrer jüngsten Pressekonferenz hat die russische Kinderbeauftragte Maria Lwowa-Belowa nach Darstellung Kiews eine weitere „Entführung“ eines ukrainischen Jugendlichen eingestanden.

„Diese Geschichte ist das nächste öffentliche Geständnis von Kriegsverbrechen – der Entführung von ukrainischen Kindern!“, schrieb der Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Dmytro Lubinez, in der Nacht auf heute bei Telegram.

Dabei gehe es um einen 17-Jährigen, der aus dem russisch besetzten Mariupol im Gebiet Donezk in eine Pflegefamilie in Russland gebracht wurde. „Dabei hat das Kind in der Ukraine eine Schwester!“, so Lubinez. Zudem sei er an der selbstständigen Heimkehr in die Ukraine gehindert worden. „Faktisch“ in Belarus angekommen, sei der Teenager festgenommen und zurück nach Russland gebracht worden.

IStGH: Haftbefehl gegen Putin

Seit kurz nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine wirft Kiew Moskau vor, ukrainische Kinder zu „deportieren“. Zuletzt sprach Kiew von 19.514 betroffenen Kindern, davon 4.390 Waisenkinder. Moskau bestreitet das und spricht von Evakuierungen.

Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat kürzlich gegen Lwowa-Belowa wie auch gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin einen Haftbefehl herausgegeben, ihnen wird die „Verschleppung“ von Kindern vorgeworfen.

Lwowa-Belowa wies auf einer Pressekonferenz in Moskau die Vorwürfe zurück und verwies auf die Möglichkeit, eine Suchanzeige bei ihrer Behörde zu starten.