Deutsches Kartellamt nimmt Apple ins Visier

Nach Google, Facebook und Amazon stellt das deutsche Bundeskartellamt auch den Technologiekonzern Apple unter verschärfte Beobachtung. Das Unternehmen aus dem kalifornischen Cupertino „verfügt über eine marktübergreifende wirtschaftliche Machtposition“, erklärte Kartellamtschef Andreas Mundt heute in Bonn. Deshalb falle der US-Konzern unter die erweiterte Missbrauchsaufsicht.

Mundt betonte das besondere Zusammenspiel der verschiedenen Apple-Produkte wie des iPhones, des Betriebssystems iOS und des App Store. Der Konzern betreibe so ein „umfassendes digitales Ökosystem mit einer hohen Bedeutung für den Wettbewerb nicht nur in Deutschland, sondern auch europa- und weltweit“. Wettbewerbsschädigende Praktiken würden künftig „gezielt“ angegangen und gegebenenfalls unterbunden.

„App Tracking Transparency Framework“ untersucht

In einem konkreten Fall untersucht das Kartellamt das „App Tracking Transparency Framework“ von Apple. Dieses knüpft das Nachverfolgen von Nutzerverhalten für Drittanbieter von Apps an bestimmte Voraussetzungen und ist insbesondere für App-Anbieter von Bedeutung, deren Angebot mit Werbung finanziert wird.

„Das Bundeskartellamt geht dabei insbesondere dem Anfangsverdacht nach, dass diese Regelungen Apples eigene Angebote bevorzugt behandeln“, so die Behörde.