Aussagen in Brüsseler Anschlagsprozess haben begonnen

Im Prozess um die Brüsseler Anschläge vom März 2016 mit 32 Toten haben heute vor einem Schwurgericht in der belgischen Hauptstadt die Aussagen der neun Angeklagten begonnen. Als Erster begann nach Eröffnung der Sitzung am Vormittag der 34-jährige Bilal El Makhouki mit seiner Aussage. Zum ersten Mal seit Beginn des Verfahrens im vergangenen Dezember kommen somit mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge zu Wort.

El Makhouki ist belgisch-marokkanischer Staatsbürger und früherer Kämpfer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Er soll Mitglied der Zelle sein, die hinter den Angriffen auf dem Brüsseler Flughafen und in einer U-Bahn-Station steckte.

Die Befragungen der Angeklagten werden in dem Verfahren nach einzelnen Themenbereichen angeordnet, die mutmaßlichen Täter werden also – anders als im Verfahren zu den Anschlägen vom 13. November 2015 in Paris mit 130 Toten – nicht einer nach dem anderen aussagen.

32 Menschen getötet, 340 verletzt

In dem Verfahren drohen neun Angeklagten Haftstrafen wegen „Mordes und versuchten terroristischen Mordes“. Zu ihnen zählt auch der Islamist Salah Abdeslam. Er war bereits in Frankreich wegen Verwicklung in die Pariser Anschläge vom November 2015 mit 130 Todesopfern zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

In Brüssel hatten sich am 22. März 2016 mehrere Täter am Flughafen und in einer U-Bahn-Station in die Luft gesprengt. Dabei wurden 32 Menschen getötet und 340 weitere verletzt. Die IS beanspruchte die Taten für sich.