Israel: Erneut Polizeieinsatz auf Tempelberg

Auf dem Tempelberg ist es die zweite Nacht in Folge zu Zusammenstößen zwischen israelischen Polizisten und Palästinensern gekommen. Die Beamten hätten gestern versucht, diese aus der Al-Aksa-Moschee zu holen, sagten Augenzeugen der Nachrichtenagentur Reuters. Sie sollen Blendgranaten und Gummigeschosse eingesetzt haben.

Mitarbeiter der von Jordanien eingesetzten Leitung des Gebäudekomplexes warfen den Sicherheitskräften vor, vor dem Ende der Gebete eingedrungen zu sein. In einer Erklärung der Polizei hieß es, Dutzende Jugendliche mit Steinen und Feuerwerkskörpern hätten versucht, sich in der Moschee zu verschanzen. Der palästinensische Rote Halbmond berichtete von sechs Verletzten.

Zusammenstöße schon in der Nacht zuvor

Weniger als 24 Stunden zuvor war es an derselben Stelle zu ähnlichen Zusammenstößen gekommen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, Extremisten hätten sich dort mit Waffen, Steinen und Feuerwerkskörpern verschanzt. Sein Land sei weiter der Religionsfreiheit verpflichtet wie auch den Abmachungen zum Tempelberg. „Wir werden nicht zulassen, dass gewalttätige Extremisten das ändern.“

Nach dem Vorgehen der Polizei hatten radikale Palästinenser Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Dessen Luftwaffe bombardierte nach eigenen Angaben Ziele der Islamistengruppe Hamas, an denen Waffen produziert würden.

Die israelische Polizei sah sich nach eigener Darstellung zu dem Vorgehen in der ersten Nacht gezwungen, nachdem sich auf dem Gelände „maskierte Aufwiegler“ verschanzt hätten. Mehr als 350 Menschen seien festgenommen und weggebracht worden. Rettungskräften zufolge wurden zahlreiche Menschen verletzt, darunter auch israelische Sicherheitskräfte.