Flucht: 13.000 Minderjährige 2022 in Italien eingetroffen

Im Jahr 2022 sind 13.386 unbegleitete ausländische Minderjährige auf dem Seeweg in Italien eingetroffen. Das entspricht 12,7 Prozent der 105.129 Geflüchteten, die in Italien im vergangenen Jahr angekommen sind.

Von den 914 Personen, die im selben Jahr im Mittelmeer verschwanden, waren 64 Minderjährige, wie aus Angaben der UNO-Organisation UNICEF hervorgeht.

Anstieg gegenüber 2021 und 2020

Dazu kommen etwa 13.500 Geflüchtete, die auf dem Landweg in Italien eingetroffen sind, und 175.000 Flüchtlinge aus der Ukraine, darunter etwa 92.000 Frauen. Zum 31. Dezember 2022 zählte das italienische Aufnahmesystem 20.089 unbegleitete ausländische Minderjährige, was einen starken Anstieg gegenüber dem gleichen Zeitraum in den Jahren 2021 (plus 64 Prozent) und 2020 (plus 184 Prozent) bedeutet.

Dieser Anstieg sei auf die Ankunft einer beträchtlichen Anzahl unbegleiteter Minderjähriger aus der Ukraine ab Ende Februar 2022 zurückzuführen.

Bei den unbegleiteten Minderjährigen, die in Aufnahmeeinrichtungen in Italien untergebracht sind, handelt es sich hauptsächlich um Buben (85 Prozent), obwohl im Vergleich zu 2021 ein deutlicher Anstieg bei den Mädchen zu verzeichnen ist (15 Prozent mehr im Vergleich zum 31. Dezember 2021), wie aus den UNICEF-Angaben hervorgeht.

Mehr Minderjährige unter 15 Jahren

44 Prozent der unbegleiteten Minderjährigen sind 17 Jahre alt, 24 Prozent sind 16 Jahre alt, elf Prozent sind 15 Jahre alt. Im Vergleich zu 2021 sei der Anteil der 17-Jährigen stark gesunken, während jener der Minderjährigen unter 15 Jahren gestiegen ist.

Dieser neue Trend hängt dem UNICEF-Bericht zufolge vor allem mit der Anwesenheit von Minderjährigen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit zusammen, die mehr als 59 Prozent der alleinstehenden Minderjährigen unter 15 Jahren ausmachen.