Cyberangriff: „NZZ“ muss System für Produktion abschalten

Die „Neue Zürcher Zeitung“ („NZZ“) kämpft zwei Wochen nach einem Cyberangriff auf ihre Computer weiter mit Problemen. Der Verlag hat zentrale Systeme für die Zeitungsproduktion außer Betrieb setzen und die Samstag-Ausgabe bereits am Donnerstag vorproduzieren müssen. Mit dieser „Ausnahmesituation“ sei auch eine Umfangreduktion verbunden, teilte das Unternehmen heute mit. Aufgrund des Cyberangriffs stünden nach wie vor einige Systeme und Services nicht zur Verfügung.

Die IT der „NZZ“ arbeite mit externen Spezialisten an Maßnahmen zur Behebung, hieß es. Das E-Paper dagegen war ohne Einschränkungen abrufbar. Reduziert erschienen heute auch Zeitungen des CH-Media-Verlags, der IT-Dienstleistungen von der „NZZ“ bezieht. Statt 16 unterschiedlichen Lokalausgaben konnten nur vier produziert werden, wie das Unternehmen der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Online und über die App waren alle publizistischen Inhalte abrufbar.

Der Cyberangriff auf die Infrastruktur der „NZZ“-Mediengruppe war vor zwei Wochen bekanntgeworden. Es sei Ransomware eingesetzt worden, teilte CH Media damals mit. Mit dieser können Hacker ins Computersystem eines Opfers eindringen und Zugriff auf IT-Systeme oder auf Daten erlangen oder diese blockieren. Auch können sie ihre Opfer mit Verschlüsselungstechnik aussperren und Lösegeld verlangen.