Britische Gastronomie darf wieder Dornhai frittieren

Für den Klassiker Fish and Chips dürfen britische Gastronomen künftig auch wieder kleine, regionale Haie frittieren. Der nordatlantische Dornhai könne wieder gefangen werden, berichtete die „Financial Times“ am Osterwochenende mit Blick auf eine kürzliche Änderung der Fangbestimmungen der britischen Regierung. Hintergrund ist, dass sich der Bestand der Art erholt haben soll.

Fangverbot 2010 erlassen

Vor dem Fangverbot im Jahr 2010 war die Spezialität – oft unter dem kaum nach Hai klingenden Namen „rock salmon“ oder in Kombination mit Pommes als „rock and chips“ – vor allem in Südengland angeboten worden. In Österreich landet der Dornhai als Schillerlocke auf dem Teller.

Für britische Fish-and-Chips-Stände und Pubs ist die Änderung nicht unbedeutend: Üblicherweise nutzen diese für den britischen Klassiker Kabeljau. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges leiden sie unter hohen Importkosten und steigenden Preisen für Energie, andere Lebensmittel und Investitionen.

„Wir haben uns alle möglichen Alternativen angesehen, von südafrikanischem Seehecht bis hin zu amerikanischem Pazifik-Seehecht und Kabeljau aus Norwegen, also alles, was den Druck auf die Lieferketten etwas verringert“, sagte Andrew Cook vom nationalen Verband der Fischfrittierer der „Financial Times“.

Umweltorganisationen: Dornhai bleibt gefährdet

Umweltorganisationen verurteilten den Schritt: Der Dornhai bleibe eine gefährdete Art, sagte Charlotte Coombes von der Marine Conservation Society der Zeitung. Die Aufhebung des Fangverbots berge das Risiko, dass die Dornhai-Populationen wieder deutlich schrumpfen, wenn man nicht vorsichtig genug vorgehe.