GB: Chaos bei Aufführung von Musical „Bodyguard“

Grölende Besucherinnen und Besucher, Auseinandersetzungen auf den Rängen und ein Polizeieinsatz: In der nordenglischen Stadt Manchester ist eine Aufführung des Musicals „Bodyguard“ im Chaos versunken.

Die Musical-Adaption des gleichnamigen Hollywood-Klassikers musste britischen Medien zufolge gestern im Palace Theatre zehn Minuten vor Schluss abgebrochen werden, nachdem mehrere Personen im Publikum sich weigerten, auf ihren Plätzen zu bleiben und das Mitsingen einzustellen.

Zwei Personen seien von Sicherheitsleuten aus dem Saal entfernt worden, bestätigte die Polizei von Greater Manchester. Die weitere Vorgehensweise werde nach Durchsicht von Beweismitteln getroffen, hieß es.

In sozialen Netzwerken kursierten Videoaufnahmen des Abends. Die Zeitung „Manchester Evening News“ veröffentlichte ein Video, auf dem zu hören ist, wie eine Frau die berühmte Ballade „I Will Always Love You“ mitbrüllt. Auch die Tumulte im Saal sind zu sehen.

Hauptdarstellerin: „Es fühlt sich schrecklich an“

Hauptdarstellerin Melody Thornton entschuldigte sich auf Instagram für den Abbruch. „Es fühlt sich schrecklich an, und ich hoffe, wir sehen euch wieder“, schrieb die ehemalige Sängerin der Band Pussycat Dolls an das zahlende Publikum der Show gerichtet.

Ayden Callaghan, der die männliche Hauptrolle spielt, twitterte, es tue ihm leid, dass ein paar Individuen, die sich schlecht benommen hätten, dem zu „99,9 Prozent großartigen Publikum“ den Abend versaut hätten. „Bodyguard“ steht noch bis 15. April auf dem Programm, daran werde sich trotz der abgebrochenen Vorstellung nichts ändern, teilte ein Sprecher des Theaters mit.

Rüpelhaftes Verhalten nimmt zu

Erst vergangene Woche hatte in London eine Musical-Aufführung wegen des Verhaltens eines Theatergastes unterbrochen werden müssen. Einer Umfrage der britischen Theatergewerkschaft BECTU zufolge haben 90 Prozent des Theaterpersonals schon einmal Erfahrung gemacht mit dem rüpelhaften Verhalten von einzelnen Gästen. Besonders seit der CoV-Pandemie habe sich die Lage verschlechtert, hieß es.