Tod vorgetäuscht: Geflohener Häftling in Tansania verhaftet

Ein verurteilter Vergewaltiger und Mörder, der seinen Tod vortäuschte und so aus einem südafrikanischen Gefängnis fliehen konnte, ist in der Nacht in Tansania verhaftet worden. Das berichteten mehrere lokale Medien gestern. Thabo Bester war ein Jahr lang auf freiem Fuß.

Nach Polizeiangaben wollte er nach Kenia fliehen. Nun soll er nach Südafrika ausgeliefert werden. Südafrikanische Kriminalbeamte hätten den Flüchtigen letzte Woche nach Tansania verfolgt, wo sie ihn eine Zeit lang beobachteten, bevor sie ihn verhafteten.

Bester wurde 2012 für die Vergewaltigung und den Mord an seiner Freundin verurteilt. Ein Jahr zuvor war er der Vergewaltigung und des Raubes an zwei anderen Frauen für schuldig befunden worden. Über Soziale Netzwerke machte er seine Opfer ausfindig.

Fluchthilfe durch Gefängnismitarbeiter?

Im Mai vergangenen Jahres wurde eine Leiche in seiner Gefängniszelle entdeckt. Die Behörden vermuteten, Bester habe sich selbst angezündet. Jedoch mehrten sich in lokalen Medien Zweifel an dem Tod des Insassen, nachdem immer mehr Augenzeugen berichteten, Bester gesehen zu haben.

Monate später ergaben neu angeordnete Tests, dass es sich bei dem Toten im Gefängnis nicht um Bester handelte, sondern dass ein Unbekannter an einem stumpfen Schädel-Hirn-Trauma gestorben war. Daraufhin leitete die Polizei Mordermittlungen ein.

Mitarbeiter des britischen Sicherheitsunternehmens G4S, das das Gefängnis leitet, wurden beschuldigt, ihm bei der Flucht geholfen zu haben. Nach eigenen Angaben wurden drei Mitarbeiter im Zusammenhang mit dem Vorfall entlassen. Eine Stellungnahme von G4S liegt nicht vor.