Gegen Koka kämpfender Indigenenführer in Peru ermordet

In Peru ist ein gegen den Kokaanbau kämpfender Indigenenführer im zentralen Amazonas-Regenwald ermordet worden. Die peruanischen Behörden verurteilten gestern (Ortszeit) die „Ermordung des indigenen Oberhauptes (…) Santiago Contoricon Antunez und bekunden ihre Solidarität mit seinen Angehörigen und dem indigenen Volk der Ashaninka“. Örtlichen Medien zufolge starb Contoricon in der Nacht auf gestern in Puerto Ocopa in der Region Junin durch mehrere Schüsse in den Kopf.

Puerto Ocopa befindet sich im Tal der Flüsse Apurimac, Ene und Mantaro, kurz Vraem genannt. Es ist das wichtigste peruanische Anbaugebiet für Koka, den Rohstoff von Kokain. „In der vergangenen Nacht haben die Drogenhändler Santiago Contoricon ermordet“, bestätigte auch der frühere Innenminister und Experte für Anti-Drogen-Politik, Ruben Vargas.

Contoricon von der Ashaninka-Gemeinschaft hatte in den 1990er Jahren den Widerstand gegen die maoistische Rebellenorganisation Leuchtender Pfad angeführt. Diese Guerilla ist nach Angaben der peruanischen Wahrheits- und Versöhnungskommission verantwortlich für den Tod von mehr als 400 Mitgliedern der Ethnie. Die Ashaninka leben im Zentrum und im Südosten Perus. Sie stellen die größte der 65 ethnischen Gruppen des Landes.