Unternehmer Wolf sieht sich zu Unrecht im Visier der Finanz

Der Unternehmer Siegfried Wolf will im Fall seiner Steuercausa, bei der er als Beschuldigter geführt wird, nun quasi den Spieß umdrehen. Er sieht sich als Opfer von Erpressung durch das Finanzamt, das im Rahmen einer Großbetriebsprüfung mit strafrechtlichen Konsequenzen gedroht haben soll. Seine Anwälte haben deswegen eine Disziplinaranzeige gegen das Finanzamt eingebracht und würden sich im Fall einer Anklage als Privatbeteiligte anschließen.

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) vermutet einen verbotenen Deal zwischen Wolf und einer Finanzbeamtin. Diese soll Wolf einen Steuernachlass gewährt haben, Wolf soll sich im Gegenzug beim früheren Generalsekretär im Finanzministerium, Thomas Schmid, dafür eingesetzt haben, dass die Beamtin an ein anderes Finanzamt versetzt wird. Auslöser waren Chats am Handy vom Schmid. Die drei Personen werden in dieser Causa als Beschuldigte geführt.

„Einschüchterungsversuche“

Im Rahmen seiner Einvernahme sprach Wolf aber von „Einschüchterungsversuchen“ durch die Finanz. Während der Großbetriebsprüfung sei mehrmals mit dem Einschreiten der WKStA gedroht worden. So habe der mittlerweile verstorbene Chefprüfer Ermittlungen im Falle der Nichtakzeptanz des Ergebnisses der Schlussbesprechung angekündigt. Damals Anwesende sprachen laut einem der APA vorliegenden Protokoll von einem möglichen Bluff.

Hier wollen Wolfs Anwälte nun ansetzen, sie sehen Wolf als mutmaßliches Opfer von Erpressung und nicht als Täter in der Causa. Ein Beweisantrag – gleichzusetzen mit einer Anzeige – ist eingebracht worden. Ebenso eine Disziplinaranzeige, die Ende Februar eingebracht wurde, zu der es aber bis dato keine Rückmeldung gab.