Tupperware in einem Regal
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Investoren benötigt

Tupperware in Finanznöten

Der wegen seiner Verkaufspartys in Privathaushalten legendäre Plastikdosenhersteller Tupperware hat Geldprobleme. Nach einer entsprechenden Warnung verloren die Aktien am Montag fast die Hälfte ihres Werts. Nun werden Investoren gesucht. Das größte Problem: Die einst bekannte Marke ist bei Jüngeren oft kaum noch bekannt.

Nachdem die Firma vor akuten Geldnöten gewarnt hatte, stürzte die Aktie am Montag um 49 Prozent auf 1,2 Dollar (1,10 Euro) ab. Der Kurs fiel auf den niedrigsten Stand seit dem Rekordtief zu Beginn der Coronavirus-Krise vor rund drei Jahren.

Tupperware hatte zuvor mitgeteilt, dass die Fortsetzung des Geschäftsbetriebs angesichts von Liquiditätsengpässen ungewiss sei. Die Firma hat Berater angeheuert und Gespräche mit potenziellen Investoren gestartet, um Geld aufzutreiben. „Das Unternehmen tut alles in seiner Macht Stehende“, versprach Chef Miguel Fernandez.

Haushaltswelt völlig verändert

Tupperware revolutionierte mit seinen teilweise als Designklassiker geltenden Schüsseln und Boxen einst die Haushaltswelt und setzte mit seinen Verkaufspartys auf einen neuen, innovativen Produktvertrieb. Doch die 1946 gegründete Firma aus Orlando im US-Bundesstaat Florida, deren Gründer Earl Tupper die Küchen mit seinen bunten „Wunderschüsseln“ aufmischte, kriselt.

Im Schlussquartal 2022 brach der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 20 Prozent auf 313,7 Millionen Dollar ein. Unterm Strich machte Tupperware einen Verlust von 35,7 Millionen Dollar. Außerdem verpasste es die Firma, den Jahresbericht pünktlich vorzulegen, was zum Bruch von Kreditvereinbarungen führen könnte. Dem Unternehmen droht deshalb auch der Ausschluss von der New Yorker Börse.

Vielen Jungen unbekannt

Laut dem Analysten Neil Saunders von GlobalData Retail plagen Tupperware gleich mehrere Probleme, darunter ein „starker Rückgang bei der Zahl der Verkäuferinnen“ und generell eine geringere Nachfrage nach Küchenartikeln. Dazu komme, dass die Marke es noch immer nicht ganz geschafft habe, jüngere Konsumentinnen und Konsumenten anzusprechen, so Sanders gegenüber CNN. Das Unternehmen habe Schwierigkeiten, den Umsatz zu erhöhen, zugleich gebe es wenige Vermögenswerte, um die Finanzierungslücke mit eigenen Kräften zu überbrücken.

Erst im vergangenen Jahr sprang Tupperware praktisch über seinen eigenen Schatten und begann, die eigenen Produkte auch über die Supermarktkette Target zu vertreiben. Der Verkauf in Geschäften und nicht nur via Tupperware-Partys soll auch Junge mit den Produkten bekanntmachen.