FTX-Hedgefonds genehmigte Millionendeals per Emoji

Der tiefe Fall der Kryptowährungsbörse FTX liegt laut einem neuen Bericht des Konkursverwalters an einer Mischung aus „Überheblichkeit, Inkompetenz und Gier“. In dem Bericht werden das Chaos und das Fehlen von Mechanismen der Finanzkontrolle und Buchhaltung unter dem Gründer Sam Bankman-Fried scharf kritisiert. So wurden Millionenausgaben per Emoji genehmigt.

Bankman-Frieds Hedgefonds Alameda Research habe oft Schwierigkeiten gehabt zu verstehen, welche Positionen man gerade hält, berichtete das „Wall Street Journal“. „Wir finden manchmal 50 Millionen Dollar an Werten herumliegen, die wir ganz vergessen hatten; so ist das Leben“, spaßte Bankman-Fried in einer internen Kommunikation.

„Aberwitzig jenseits jeder Schwelle“

Der mittlerweile angeklagte Ex-Kryptoguru sagte laut Bericht einmal, Alameda sei „aberwitzig jenseits jeder Schwelle, die es einem Prüfer ermöglicht, auch nur eine Teilprüfung erfolgreich durchzuführen“.

In der FTX-Gruppe wurden Ausgaben und Rechnungen via Instant-Messager-Dienst Slack, der vielen Firmen als interne Kommunikationsplattform dient, eingereicht. Bewilligt wurden sie mit einem Emoji. Auf diesem informellen Weg wurden allerdings auch Ausgaben und Transfers in Höhe mehrerer Dutzend Millionen Dollar genehmigt. Als Beleg gebe es häufig nur eine informelle Slack-Nachricht und ein Emoji – oder gar keine Belege, so der Bericht.