Italien plant strenge Strafen gegen Klimaaktivisten

Italien will künftig hart gegen Klimaaktivistinnen und -aktivisten vorgehen, die Monumente beschmieren. Der italienische Ministerrat hat gestern einen Gesetzesentwurf mit strengen Strafen für Personen, die Sehenswürdigkeiten beschmutzen, ruinieren oder verunstalten, verabschiedet. Die Verordnung soll Vandalenakte gegen Kunstwerke, wie sie in den vergangenen Monaten von Aktivisten begangen wurden, verhindern, sagte Kulturminister Gennaro Sangiuliano.

Strafen bis zu 60.000 Euro sind vorgesehen. „Je nach Schwere der Straftat reicht die Spanne von mindestens 10.000 Euro bis zu maximal 60.000 Euro. Diese Summen kommen zu den Beträgen hinzu, zu denen die Täter letztlich in einem Straf- oder Zivilverfahren verurteilt werden“, sagte Sangiuliano.

Der jüngste Vorfall einer langen Serie ereignete sich am 1. April in Rom, als eine schwarze Flüssigkeit in den Bernini-Brunnen vor der Spanischen Treppe geschüttet wurde. Der Angriff auf den Brunnen in Rom sei „der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat“, sagte Sangiuliano.

„Wir sind mit einem systematischen Vandalismus gegen unser künstlerisches und kulturelles Erbe konfrontiert, das absolut nichts mit Umweltschutz zu tun hat. Diejenigen, die unser kulturelles Erbe beschädigen, dürfen nicht ungestraft davonkommen, sie müssen streng bestraft werden“, so der Minister.

Der geschwärzte Brunnen in Italien ist Teil einer Serie von aufsehenerregenden Protestaktionen in ganz Europa, mit denen die Aktivistinnen und Aktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ auf den Klimanotstand aufmerksam machen und die Politik zum schnelleren Handeln auffordern.