Lula und Baerbock auf China-Besuch

Bei seinem China-Besuch hat der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva die Zusammenarbeit der BRICS-Staaten betont. Die von China, Russland, Indien, Südafrika und Brasilien (BRICS) gegründete Neue Entwicklungsbank zeige, dass die Schwellenländer in der Lage seien, große soziale und wirtschaftliche Veränderungen zu bewirken, sagte Lula heute in Schanghai.

Die Bank habe ein großes Potenzial, „weil sie die Schwellenländer von der Unterwerfung unter die traditionellen Finanzinstitutionen befreit, die uns regieren wollen“, fügte er in Anspielung auf den Internationalen Währungsfonds (IWF) hinzu, der derzeit seine Frühjahrstagung in Washington abhält.

Baerbock will Risiken abbauen

Heute traf auch die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock in der chinesischen Hafenstadt Tianjin ein. Bei beiden China-Besuchen wird es auch darum gehen, wie sich Deutschland und Brasilien zu den Spannungen um Taiwan und den Krieg in der Ukraine positionieren.

Baerbock hatte vor ihrer Abreise betont, dass man sich nicht von China entkoppeln wolle, aber die Risiken einseitiger Abhängigkeiten abbauen müsse. „Dies gilt gerade mit Blick auf das Horrorszenario einer militärischen Eskalation in der Taiwanstraße, durch die täglich 50 Prozent des Welthandels fließen.“

Sie werde bei ihrem Besuch „die gemeinsame europäische Überzeugung“ unterstreichen, dass eine einseitige Veränderung des Status quo in der Taiwanstraße und eine militärische Eskalation inakzeptabel wären.