Cannes: Jessica Hausner mit „Club Zero“ im Wettbewerb

Die österreichische Regisseurin Jessica Hausner ist mit ihrem sechsten Film „Club Zero“ im Wettbewerb der 76. Filmfestspiele von Cannes. Das teilte Festivalchef Thierry Fremaux heute bei der Präsentation des diesjährigen Programms mit. Die 76. Ausgabe des Festivals findet von 16. bis 27. Mai statt. Der schwedische Regisseur Ruben Östlund ist Vorsitzender der Jury.

Von „Der Rattenfänger von Hameln“ inspiriert

„Die Geschichte ist inspiriert von dem Märchen ‚Der Rattenfänger von Hameln‘“, heißt es vonseiten des Österreichischen Filminstituts über den Film von Hausner, zu dem die Regisseurin mit Geraldine Bajard das Drehbuch geschrieben hat (Kamera: Martin Gschlacht).

„In ‚Club Zero‘ ist es eine Lehrerin, die ihre Schüler*innen so weit manipuliert, dass sie ihr in einen extremen Ernährungskult folgen und sich schließlich dem Einfluss ihrer Eltern vollends entziehen. Die Eltern erkennen ihre Machtlosigkeit zu spät, weil sie kaum Zeit für ihre Kinder haben in einer Gesellschaft, die auf Leistung und Erfolg basiert. Die Tragödie nimmt ihren Lauf“, schreibt das Filminstitut weiter. Die Hauptrollen der Produktion von coop99 spielen Maria Wasikowska und Sidse Babett Knudsen.

Es ist Hausners sechstes Antreten in Cannes nach „Inter-View“ (1999), „Lovely Rita“ (2001), „Hotel“ (2004), „Amour Fou“ (2014) und „Little Joe“ (2019), für den Hauptdarstellerin Emily Beecham ausgezeichnet wurde.

Wenders mit Film über Kiefer

Der deutsche Regisseur Wim Wenders ist dieses Jahr mit einem Film über den in Frankreich lebenden deutschen Künstler Anselm Kiefer in Cannes vertreten. Es handle sich um einen 3-D-Film, sagte Festivalchef Fremaux heute in Paris. Der Film sei nicht Teil des offiziellen Wettbewerbs, sondern werde in einer Sonderreihe gezeigt, fügte er hinzu.