Hunderttausende flohen vor Fluten in Somalia

Mehr als 140.000 Somalierinnen und Somalier mussten nach UNO-Angaben wegen schwerer Überschwemmungen seit Mitte März ihre Heimat verlassen. Insgesamt seien rund 175.000 Menschen von den Fluten betroffen, hieß es in einem heute vom UNO-Nothilfebüro veröffentlichten Bericht. Besonders betroffen seien die südsomalischen Provinzen Gedo und Bay. Grund für die starken Regenfälle ist die von März bis Juni andauernde Regenzeit.

Zuletzt waren in dem Land am Horn von Afrika mehrere Regenzeiten in Folge ausgefallen. Seit Mitte 2021 sind laut UNO durch die Dürre fast vier Millionen Rinder und Ziegen verendet, fast die Hälfte der Bevölkerung Somalias hat mittlerweile nicht mehr genug Nahrung. Seit Monaten steht das Land mit rund 17 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern am Rande einer Hungersnot.

Cholera und weitere Krankheiten

Die starken Regenfälle dürften die humanitäre Lage im Land zusätzlich verschärfen: Laut UNO kursieren in Somalia aktuell Cholera und weitere Erkrankungen, die über verunreinigtes Wasser übertragen werden.

Trotz der Hochwasser geht der ostafrikanische Wetterdienst ICPAC davon aus, dass die aktuelle Regenzeit unterdurchschnittlich ausfallen wird. Die Regenfälle könnten die landesweite Trockenheit nicht ausgleichen. Dennoch erhoffen sich Meteorologinnen und Meteorologen eine gewisse Regeneration der Vegetation.