Imker warnen vor billigen Honigimitaten

Die europäischen Imkerinnen und Imker sehen sich zunehmendem Konkurrenzdruck durch billige Honigimitate vor allem aus Asien ausgesetzt, mit denen der EU-Markt überschwemmt wird.

Eine von der EU-Kommission vor drei Wochen veröffentlichten Analyse ergab, dass von 320 Honigproben aus 15 EU-Ländern fast die Hälfte „verdächtig“ war – es handelte sich also um Sirup aus Reis oder anderem Getreide, berichtete Stanislav Jas, der in der EU die Interessen der Imker vertritt.

Die Analysen seien im Auftrag der EU-Kommission vom Labor der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) durchgeführt worden, berichtete der gebürtige Tscheche, der seine Bienenvölker in Südfinnland stehen hat.

Türkischer und chinesischer Honig im Visier

46 Prozent der Proben seien verdächtig gewesen, nicht den EU-Richtlinien zu entsprechen, also gepanscht zu sein. 93 Prozent der türkischen und 74 Prozent der chinesischen Proben seien kein Honig gewesen, so die Imker heute in einer Pressekonferenz.

Erkennen könne man gefälschten Honig ganz leicht am Preis, sagte Reinhard Hetzenauer, Obmann von Biene Österreich, dem Dachverband der Erwerbs- und Freizeitimker. „Im Handel gibt es Honige, wo das Kilo sechs Euro kostet. Da kann man sicher sein, dass da verfälschter Honig dabei ist. Bei echtem Honig aus Österreich liegt der Preis pro Kilo je nach Lage so ab 16, 17 Euro aufwärts.“