Basquiat-Schau in USA: Auktionator ließ meiste Bilder fälschen

Die Ausstellung von Werken des 1988 verstorbenen Ausnahmekünstlers Jean-Michel Basquiat voriges Jahr ist ordentlich in die Hose gegangen: Die US-Behörden beschlagnahmten damals 25 Bilder aus dem Orlando Museum of Art wegen des Verdachts auf Fälschung. Nun gab ein ehemaliger Auktionator zu, bei der Erstellung und Überprüfung der Bilder geholfen zu haben, wie heute CNN berichtete.

Der 45-jährige Michael Barzman räumte laut Gerichtsakten ein, dass er und ein weiterer Mann, nur bekannt als „J. F.“, die Gemälde schufen, um sie als unentdeckte Werke Basquiats auszugeben. Die Fälschungen, von denen einige nur fünf Minuten in Anspruch genommen hätten, seien von dem Duo verkauft worden.

In der Folge hätten sie ihren Weg auf den Kunstmarkt und in Museen gemacht. Zusammengetragen hätten die Bilder voriges Jahr die Grundlage der Ausstellung „Heroes and Monsters“ in Florida. Vier Monate später beschlagnahmte das FBI die Fälschungen.

Ausstellungsplakat zeigt Jean-Michel Basquiat
AP/John Raoux
Jean-Michel Basquiat

Diese Woche wurde Barzman vor einem US-Bundesgericht angeklagt, weil er gegenüber dem FBI falsche Angaben gemacht hatte. Um einer höheren Strafe zu entgehen, habe er sich einverstanden erklärt, umfangreich auszupacken, so die zuständige Staatsanwaltschaft.

J. F. sei für die Erstellung der Werke verantwortlich gewesen, Auktionator Barzman habe sie als echt ausgegeben und verkauft. Die Bilder seien – so die Mär der Fälscher – in einem Lager, das ein bekannter Drehbuchautor gemietet habe, entdeckt worden. Alles gelogen, wie Barzman nun zugab.

Hellers Rahmen

Die Werke des New Yorker Ausnahmekünstlers Basquiat sind auf der ganzen Welt begehrt. In aktuellen Auktionen erzielen sie dreistellige Millionensummen und hängen in den bedeutendsten Museen der Welt. Auch Fälschungen sind immer wieder ein Thema.

Voriges Jahr sorgte Andre Heller für Aufsehen, nachdem herausgekommen war, dass er einen selbst zusammengezimmerten Rahmen als Basquiats Werk ausgegeben hatte. Heller hatte Skizzen von Basquiat auf Holzleisten geklebt, rote Farbe hinzugefügt, Stücke eines schwarz gefärbten Besenstiels sowie Nägel eingeschlagen.

In den Rahmen hängte Heller eine 1990 in New York erworbene echte Porträtzeichnung Basquiats von 1983 unter dem Titel „Untitled“. Heller gab an, es habe sich um einen Streich gehandelt, und kaufte den Rahmen zurück. Ein Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet.