UNO kann Geflüchtete im Tschad kaum mehr ernähren

Ohne neue Hilfsgelder kann die UNO nach eigenen Angaben Hunderttausende Geflüchtete im Tschad bereits in wenigen Wochen nicht mehr ernähren. „Wenn keine weiteren Gelder eingehen, wird die Nahrungsmittelhilfe für Geflüchtete und Binnenvertriebene im Mai 2023 vollständig eingestellt“, warnte das UNO-Welternährungsprogramm WFP heute.

Obwohl die Versorgung der Geflüchteten von hoher Bedeutung sei, könne die UNO bereits in diesem Monat statt wie ursprünglich geplant 455.600 nur noch rund 270.000 Geflüchtete unterstützen. Das Welternährungsprogramm benötigt nach eigenen Angaben 142,7 Millionen Dollar (rund 129 Millionen Euro) in den nächsten sechs Monaten, um alle von der Krise betroffenen Menschen in dem von Dürre und Überschwemmungen geplagten Land versorgen zu können.

Nach UNO-Angaben leiden im Tschad 1,9 Millionen Menschen an Nahrungsmittelknappheit. Das Land beherbergt demnach die höchste Zahl an Geflüchteten in West- und Zentralafrika; wegen der Unruhen im benachbarten Sudan steigt die Zahl weiter an.

Das UNO-Flüchtlingshochkommissariat erklärte unterdessen, es wolle 172,5 Millionen Dollar (rund 156 Millionen Euro) für eine Million Vertriebene im Tschad sowie deren Unterstützerinnen und Unterstützer aufbringen.