Außenministerium besorgt über Nawalnys Gesundheit

„Zutiefst besorgt“ hat sich das österreichische Außenministerium über den sich verschlechternden Gesundheitszustand des in Russland inhaftierten Kreml-Gegners Alexej Nawalny geäußert.

„Wir fordern die russischen Behörden zu seiner bedingungslosen und sofortigen Freilassung sowie zu einer medizinischen Notfallbehandlung auf“, teilte das Außenministerium gestern auf Twitter mit. Auch der Europarat hatte sich zutiefst besorgt gezeigt.

Eine Sprecherin von Nawalny hat vor einer möglichen Vergiftung des inhaftierten russischen Oppositionspolitikers gewarnt. „Wir schließen nicht aus, dass Alexej Nawalny in diesem Moment langsam vergiftet wird, langsam getötet wird, damit es weniger Aufmerksamkeit erregt“, schrieb Kira Jarmysch am Donnerstag auf Twitter. Der 46-Jährige leide in der Haft an einer mysteriösen Krankheit, bei der es sich um ein langsam wirkendes Gift handeln könnte.

Vergiftungsversuch 2020 knapp überlebt

Der ehemalige Anwalt Nawalny überlebte 2020 nur knapp einen offensichtlichen Vergiftungsversuch während eines Fluges in Sibirien, bei dem westlichen Labortests zufolge ein Nervenkampfstoff verwendet wurde. Russland bestreitet, dass der Staat versucht hat, ihn zu töten.

Nawalny war wegen dieser Vergiftung in Deutschland behandelt worden, kehrte aber 2021 freiwillig nach Russland zurück. Dort wurde er bei seiner Ankunft verhaftet und wegen Verstoßes gegen Bewährungsauflagen und Betrugs zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Nawalny sprach von einem politisch motivierten Verfahren.