Siziliens Präsident sieht „Überschwemmung“ durch Geflüchtete

Der Präsident der Region Sizilien, Renato Schifani, hat heute eine Notsituation auf der Insel beklagt, die seit Monaten mit starken Migrationsströmen konfrontiert ist. Sizilien sei vor allem im vergangenen Monat durch die Ankunft von Geflüchteten auf dem Seeweg „überschwemmt“ worden, so Schifani.

„Der Migrationsnotstand existiert, wir erleben ihn in Sizilien bereits seit einem Monat, da wir von Anlandungen überschwemmt sind“, sagte Schifani gegenüber dem Nachrichtensender Tgcom24.

„Tausende von Menschen befinden sich im Flüchtlingslager Lampedusa, das nur ein paar hundert Migranten aufnehmen kann. Die Aufnahme von Migranten ist heilig, aber wir brauchen eine konkrete Politik, um mit diesen Ankünften umzugehen. Wir müssen handeln, wir sind an einem Punkt angelangt, an dem es kein Zurück mehr gibt“, sagte Schifani.

Italiens neu ernannter Beauftragter für den Ausnahmezustand für Migranten, Präfekt Valerio Valenti, wird Lampedusa morgen besuchen, um zu versuchen, den Druck zu mindern. Das soll unter anderem durch einen verstärkten Transfer der Geflüchteten von Lampedusa auf das sizilianische Festland und in andere Teile des Landes erfolgen.

Die italienische Regierung hatte vergangene Woche wegen der Migrationsproblematik einen sechsmonatigen Ausnahmezustand ausgerufen. Damit sollen außerordentliche Maßnahmen im Umgang mit Migranten ergriffen werden.