Europaabgeordnete wollen globalen KI-Gipfel

Europaabgeordnete haben von US-Präsident Joe Biden und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen die Einberufung eines globalen Gipfeltreffens zu Gefahren durch künstliche Intelligenz (KI) gefordert.

Ziel müsse es sein, sich auf Leitprinzipien für die Entwicklung, die Kontrolle und den Einsatz sehr leistungsfähiger KI-Systeme zu verständigen, heißt es in einem gestern veröffentlichten offenem Brief.

Angesichts der rasanten Entwicklung mächtiger KI brauche es erhebliche politische Aufmerksamkeit. Der Forderung nach einem sechsmonatigem Moratorium beim Training sehr fortschrittlicher KI-Systeme schlossen sich die Europaabgeordneten allerdings nicht an.

Kein Anschluss an „alarmistisches“ Moratorium

Diese war jüngst von zahlreichen Forschern und Unternehmern wie Elon Musk in einem offenen Brief vorgebracht worden. Zu diesem heißt es in dem Schreiben der Abgeordneten, man teile einige der geäußerten Bedenken, stimme aber einigen alarmistischen Statements nicht zu.

Für viel öffentliches Aufsehen sorgen vor allem der Textautomat ChatGPT, Googles Konkurrenzsoftware Bard sowie Programme, die Bilder auf Basis von Textbeschreibungen erzeugen können. Dabei gibt es Sorgen, dass ihre Fähigkeiten etwa für die Produktion und Verbreitung von Falschinformationen genutzt werden könnten. Die italienische Datenschutzbehörde hatte den KI-Dienst ChatGPT von Microsoft-Partner OpenAI zuletzt in Italien gesperrt.

Unterzeichnet wurde der Brief von Abgeordneten der Christdemokraten, Sozialdemokraten, Liberalen, Grünen und EKR. Auf EU-Ebene sind Verhandlungen über umfassende Regeln für den Einsatz von KI bereits weit fortgeschritten. Die neuen Regeln sollen sicherstellen, dass KI-Systeme sicher sind und Grundrechte eingehalten werden.