Gänswein sieht keine Kritik in seinem Buch

Der langjährige päpstliche Privatsekretär Georg Gänswein befindet sich derzeit auf Tour für sein Buch „Nichts als die Wahrheit“ in Wien. Im ZIB2-Interview dementierte er gestern Abend, darin den amtierenden Papst Franziskus kritisiert zu haben: „Wer Kritik sieht, will das darin sehen. Ich kann das nicht erkennen.“

Wenn der Papst etwas an ihm auszusetzen habe, werde er es ihm persönlich sagen, so der Geistliche: „Man soll nicht übereinander, sondern miteinander reden.“ Auch Kritik an der Vorgangsweise des zurückgetretenen und inzwischen verstorbenen Papstes Benedikt bei Missbrauchsfällen kann Gänswein nicht nachvollziehen. Die Frage, ob Benedikt im Umgang mit Missbrauchsfällen immer vorbildlich gehandelt habe, beantwortete Gänswein mit einem eindeutigen „Ja“.

Erzbischof Gänswein über sein Buch „Nichts als die Wahrheit“

Erzbischof Georg Gänswein spricht im ZIB2-Interview über sein Buch und die unterschiedlichen Wahrnehmungen dazu.

Neue Aufgabe noch offen

Das Buch sei auch keine Revanche dafür, dass ihn Papst Franziskus als Präfekt freigestellt habe. Er habe ehrlich geschrieben, dass ihn das verletzt habe, aber das habe er dem Papst auch mitgeteilt. Dieser hatte für ihn vorgesehen, sich als Privatsekretär um Benedikt zu kümmern.

Offen ist nun, welche Aufgabe auf Gänswein zukommt. Franziskus brauche noch Zeit. Es liege alles in der Hand des Papstes: „Aber ich fühle mich ganz gut geborgen in seinen Händen.“

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