Wölfe als Konfliktthema: ÖVP attackiert Gewessler

Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) sieht sich im Streitthema, wie mit Wölfen umzugehen ist, mit neuen scharfen Attacken des Koalitionspartners ÖVP konfrontiert.

Die Tiroler ÖVP-Nationalratsabgeordneten Franz Hörl, Josef Hechenberger und Hermann Gahr warfen der Ministerin, die für den Schutz des Raubtiers eintritt, eine „rein ideologisch geprägte Vorgangsweise“ vor, anstatt im Interesse Österreichs zu agieren, erklärten sie gegenüber der APA.

In der Beantwortung einer Parlamentarischen Anfrage habe Gewessler zudem „oberflächliche Antworten“ geliefert. Daher sei man „ziemlich enttäuscht“, ließen die drei Abgeordneten die Ministerin des Koalitionspartners wissen, nachdem sie deren Antworten auf ihre schriftliche Anfrage vorliegen hatten.

Lob für ÖVP-Landwirtschaftsminister

Die ÖVP-Politiker forderten erneut die Senkung des Schutzstatus des Wolfes auf europäischer Ebene und vergaßen dabei erwartungsgemäß nicht, sich bei Gewesslers Regierungskollegen, ÖVP-Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, zu bedanken, der genau das vorantreibe und dabei „schon Erfolge erzielt“ habe.

Schreiben von zwölf Umweltministern

Gewessler und elf EU-Amtskolleginnen und -kollegen hatten sich zu Beginn des Jahres in einem Schreiben an die EU-Kommission für die Wolfspopulation starkgemacht. Sie hatten dabei eine Resolution des EU-Parlaments vom November scharf kritisiert.

Zwar hätten sich Gewessler und ihre Kollegen im Schreiben an die Kommission als Maßnahmen unter anderem für „ein wirksames System von Präventionsmaßnahmen“ ausgesprochen. In ihrer Anfragebeantwortung würden sich aber solche nicht finden, so Hechenberger, der auch Tiroler Landwirtschaftskammer-Präsident ist.