Russland: US-Reporter Gershkovich muss in U-Haft bleiben

Der in Russland festgenommene US-Journalist Evan Gershkovich muss in Untersuchungshaft bleiben. Das entschied ein Gericht in Moskau heute, vor dem er erstmals seit seiner Festnahme Ende März erscheinen musste. Ein Antrag der Verteidigung, den 31-Jährigen auf freien Fuß zu setzen, wurde damit abgelehnt. Fragen von Reportern ließ das Gericht nicht zu, die Anhörung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Der Wall Street Journal Reporter Evan Gershkovich in einem Gerichtssaal in Moskau
AP/Alexander Zemlianichenko

Vorwurf der Spionage

Der US-Bürger Gershkovich war im Zuge seiner Tätigkeit für das „Wall Street Journal“ („WSJ“) in Jekaterinburg am 30. März festgenommen worden, er wird der Spionage beschuldigt. Er und sein Arbeitgeber weisen das kategorisch zurück. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 20 Jahre Haft.

US-Botschafterin Lynne Tracy, die den Journalisten am Vortag im Gefängnis besucht hatte, war heute im Gericht anwesend. Seit der Festnahme Gershkovichs gibt es Spekulationen, dass es erneut einen Gefangenenaustausch zwischen Russland und den USA geben könnte. Laut der Anwältin Gershkovichs will ihr Mandant „kämpferisch“ bleiben.