Moskau ortet Wehrpflichtige mit Gesichtserkennungskameras

Die Moskauer Behörden nutzen mittlerweile gezielt die in der russischen Hauptstadt weit verbreiteten Gesichtserkennungskameras, um mögliche Rekruten für das Militär zu orten.

Die amtliche Nachrichtenagentur TASS zitierte den Chef der Einberufungsbehörde, Maxim Loktew, heute mit den Worten, mit Hilfe der Kameras werde der Wohnort der Wehrpflichtigen identifiziert. Männer im Alter von 18 bis 27 müssen einen Militärdienst von einem Jahr leisten.

Bisher konnten sich allerdings viele der Wehrpflicht entziehen. Präsident Wladimir Putin hatte deshalb vergangene Woche ein Gesetz unterzeichnet, wonach Wehrdienstverweigerer mit härteren Sanktionen rechnen müssen. Zudem können Einberufungsbescheide auch elektronisch zugestellt werden statt bisher nur persönlich über einen Vertreter des zuständigen Amtes.

Das gilt auch für Männer, die nach einer im vergangenen Jahr erklärten Teilmobilisierung im Krieg gegen die Ukraine dienen sollen. Betroffen davon sind bisher mindestens 300.000 Personen. Wegen des Krieges haben bereits Zehntausende Männer Russland verlassen.