Serbien und Kosovo: Erster Schritt zur Normalisierung

Serbien und dem Kosovo ist es gestern noch fristgemäß gelungen, einen ersten Schritt zur Umsetzung des westlichen Vorschlages zur Normalisierung der Beziehungen, die vom serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic und Kosovos Premier Albin Kurti Ende Februar in Brüssel angenommen worden war, zu unternehmen. Nun wurde laut Medienberichten ein gemeinsames Team gebildet, das die Umsetzung des Vorschlages verfolgen soll.

Den Vorsitz dabei führt Miroslav Lajcak, der EU-Beauftragte für Serbien und den Kosovo. Die Bildung des Teams war Mitte März bei einem weiteren EU-vermittelten Treffen von Vucic und Kurti im nordmazedonischen Ohrid vereinbart worden.

Mitglieder des Teams sind etwa der serbische Verhandler Petar Petkovic, ein enger Mitarbeiter von Vucic in der Kosovo-Frage, und der kosovarische Botschafter in Belgien, Agron Bajrami. Vucic und Kurti sollen sich am 2. Mai in Brüssel das nächste Mal treffen.

Staaten sollen einander anerkennen

Die Umsetzung des westlichen Vorschlages zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Belgrad und Prishtina soll dazu führen, dass die zwei Staaten einander de facto anerkennen. Belgrad lehnt jedoch die 2008 verkündete Unabhängigkeit seiner früheren Provinz weiterhin ab.

Unterdessen reagierte der serbische Außenminister Ivica Dacic negativ auf die vom Europaparlament beschlossene Visabefreiung für kosovarische Bürger. Das sei eine Belohnung für jemanden, der es seit zehn Jahren ablehne, das Abkommen von Brüssel umzusetzen, so Dacic in Anspielung auf die zwischen Belgrad und Prishtina 2013 vereinbarte Bildung der Gemeinschaft der serbischen Gemeinden im Kosovo.