Unterricht über sexuelle Orientierung: Florida weitet Verbot aus

Der US-Bundesstaat Florida hat ein umstrittenes Verbot von Unterricht über sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität auf alle Schulklassen ausgeweitet. Der zuständige Bildungsrat des konservativ regierten Bundesstaates stimmte gestern für die Maßnahme, die ein 2022 beschlossenes und von Kritikerinnen und Kritikern als „Don’t Say Gay“ bezeichnetes Gesetz erweitert.

Florida hatte im vergangenen Jahr Unterricht über sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität vom Kindergarten bis zur dritten Klasse verboten. Das Verbot wurde nun auf die Klassen vier bis zwölf ausgeweitet.

Ausnahmen für diese Altersklassen gibt es nur, wenn Unterricht über diese Themen explizit in den Lehrplänen des Bundesstaates verlangt wird, was in Florida nicht der Fall ist, oder im Rahmen von Aufklärungskursen, von denen Eltern ihre Kinder freistellen lassen können. Lehrkräften, die gegen diese Vorgaben verstoßen, droht eine Suspendierung oder Entlassung.

Vertreterinnen und Vertreter der LGBTQ-Gemeinschaft verurteilten das Vorgehen der Regierung des republikanischen Gouverneurs Ron DeSantis scharf. „Schande über die DeSantis-Regierung, die Zielscheiben auf den Rücken von LGBTQ-Bewohnern Floridas anbringt“, schrieb die Organisation Equality Florida auf Twitter. „Die Gier der Regierung nach Zensur ist unersättlich.“ Kritiker werfen DeSantis vor, sich mit einem scharf rechten Kurs und einem Vorgehen gegen die LGBTQ-Gemeinschaft als künftiger Präsidentschaftsbewerber profilieren zu wollen.