Ungesunde Produkte: Druck auf Nestle steigt

Der Druck auf den Lebensmittelriesen Nestle, aus der Produktion von Lebensmitteln mit hohem Gehalt an Zucker und gesättigten Fetten auszusteigen oder den Gehalt zumindest zu verringern, nimmt zu. Vor der Hauptversammlung heute im Schweizer Lausanne, forderte eine Gruppe institutioneller Investoren, die Abhängigkeit von diesen Produkten zu reduzieren, berichtete die „Financial Times“.

Der Hintergrund ist, dass diese als besonders ungesund geltenden Fertigprodukte – insbesondere Süßigkeiten – in immer mehr Ländern kritisch gesehen werden und Staaten beginnen, diese mit eigenen Steuern zu belegen. Die Investorengruppe sieht in der Abhängigkeit des Konzerns vom Verkauf dieser ungesunden Produkte ein „systemisches Risiko“ für die Gewinne von Nestle.

Investoren drohen mit „Eskalation“

Die Investoren fordern vom Management konkrete Ziele, wie stark und bis wann der Anteil der Gewinne aus gesünderen Getränken und Lebensmitteln steigen soll. Sollte sich das Management dieser Forderung verweigern, seien sie bereit, die Angelegenheit „zu eskalieren“, berichtete die „Financial Times“.

Die öffentlich geäußerte Forderung der Investorengruppe, darunter mehrere Pensionsfonds, ist der jüngste Schritt in einer schon länger laufenden Kampagne von Aktionären, Lebensmittelkonzerne zu einer umweltfreundlicheren Produktion und der Herstellung gesünderer Lebensmittel zu drängen.