60 Prozent der Shoppingcenter-Mieter für kürzere Öffnungszeiten

Mehr als die Hälfte der Handels-, Gastronomie- und Dienstleistungsunternehmen, die in heimischen Shoppingcentern eingemietet sind, wünschen sich angesichts von Personalmangel und hohen Kosten kürzere Öffnungszeiten, ergab eine Befragung des Beratungsunternehmens ecostra. In Einkaufszentren, die teils bis 21.00 Uhr geöffnet haben, gibt es für Firmen eine Betriebspflicht. Das bedeutet, dass sie die Öffnungszeiten nicht individuell festlegen können.

In Reaktion auf die Kostenentwicklung haben viele der befragten Mieter ihre Mietverträge nachverhandelt, ein Viertel habe dabei längerfristige Senkungen des Mietpreisniveaus gegenüber den Vermietern durchsetzen können. An der Befragung haben 73 Unternehmen teilgenommen, die mit insgesamt 1.620 Shops in österreichischen Einkaufszentren und Retail Parks vertreten sind.

Innenstädte werden wieder attraktiver

Die Expansionstätigkeit der Unternehmen hat wieder an Schwung verloren. „Nachdem im Vorjahr nach weitgehend überstandener Coronavirus-Pandemie die Expansionstätigkeit wieder leicht angezogen hatte, ist dieser Schwung offensichtlich schon wieder verpufft“, schreibt ecostra laut einer Aussendung. Im Mittel plane jeder befragte Filialist in den nächsten zwölf Monaten die Eröffnung von etwa 3,3 zusätzlichen Filialen (2022 ca. 3,8 Filialen). Gleichzeitig würden unproduktive Standorte aufgegeben, wobei hier im Mittel etwa 1,9 Filialen zur Schließung vorgesehen sind (2022 ca. 1,4 Filialen).

In den Fokus der expandierenden Firmen rücken die über viele Jahre verschmähten Innenstädte, wohingegen die „grüne Wiese“ an Interesse verliere, zeigt die Befragung. 37 Prozent der befragten Filialisten interessieren sich mehr oder weniger stark für Einkaufszentren an solchen peripheren Standorten, bei innerstädtischen Geschäftsstraßen zeigen dagegen rund 71 Prozent ein entsprechendes Interesse.