Spanische Flugzeuge sollen Europäer aus dem Sudan bringen

Spanien hat Medienberichten zufolge zwei Transportmaschinen der Luftstreitkräfte für die Evakuierung seiner Staatsbürger und einiger anderer Europäer und Lateinamerikaner aus dem Sudan nach Afrika geschickt.

Einer der beiden Militärtransporter von Typ A400M sei bereits in Dschibuti am Horn von Afrika gelandet, berichteten der TV-Sender RTVE und andere spanische Medien gestern. Eine dritte Maschine desselben Typs sei in Spanien in Bereitschaft. Jedes der Militärflugzeuge könne mehr als 100 Menschen transportieren. Eine offizielle Bestätigung gibt es noch nicht.

Spaniens Außenminister Jose Manuel Albares hatte zuvor bei einem Besuch in Berlin lediglich gesagt, dass Militärflugzeuge seines Landes in Wartestellung gehalten würden, um so schnell wie möglich in die sudanesische Hauptstadt Khartum zu fliegen und mit der Evakuierung zu beginnen, sobald die Sicherheitslage das zulasse.

Berichte über Kampfhandlungen trotz Waffenruhe

Die sudanesischen Streitkräfte hatten zuvor ihre Zustimmung zu einer dreitägigen Waffenruhe bekanntgegeben. Die Feuerpause solle unmittelbar in Kraft treten, damit die Bürger die Feiertage zum Ende des Ramadan begehen könnten, hieß es in einer Facebook-Mitteilung der Armee.

Ein Berater des RSF-Anführers warf allerdings der Armee wenig später laut dem arabischen TV-Sender Al-Hadath vor, die Waffenruhe zu brechen. Medien- und Augenzeugenberichten zufolge waren Schüsse und Explosionen in Khartum zu hören.

Bereits mehrmals hatten sich beide Seiten in den vergangenen Tagen auf eine Feuerpause geeinigt, diese bisher jedoch immer wieder gebrochen. Viele Sudanesen sitzen seit Tagen in ihren Häusern, aber auch Schulen und anderen Einrichtungen fest. Tausende Menschen haben nach Angaben der UNO kein Essen oder Zugang zu medizinischer Versorgung.