Von USA ausgeliefert: Ex-Präsident Toledo wieder in Peru

Der frühere peruanische Präsident Alejandro Toledo ist wegen Korruptionsvorwürfen aus den USA an sein Heimatland ausgeliefert worden. Die Polizei des südamerikanischen Landes veröffentlichte heute auf Twitter ein Foto von Toledo im internationalen Flughafen der Hauptstadt Lima nach dessen Ankunft aus Los Angeles.

Außer Toledo ist unter anderen Polizeichef Jorge Angulo zu sehen. Nach Berichten peruanischer Medien sollte Toledo in Untersuchungshaft kommen.

Die Behörden des Anden-Staates hatten 2017 einen Haftbefehl gegen Toledo erlassen und seine Auslieferung beantragt. Dem Ex-Staats- und -Regierungschef wird vorgeworfen, 20 Millionen US-Dollar Bestechungsgeld vom brasilianischen Baukonzern Odebrecht für den Bau der Fernstraße Interoceanica zwischen Atlantik und Pazifik angenommen zu haben.

Bis zu 20 Jahre Haft

Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu 20 Jahre Haft. Toledo bestreitet die Vorwürfe. Er stellte sich den US-Behörden und erschien am Freitag vor Gericht in der kalifornischen Stadt San Jose.

Die Affäre um Odebrecht gilt als größter Korruptionsskandal Lateinamerikas. Nach Schätzungen der US-Justiz zahlte der Konzern in zwölf Ländern rund 785 Millionen Dollar (rund 734 Mio. Euro) an Schmiergeld. Oft waren Bauprojekte am Ende teurer als geplant. So kostete das Teilstück der Interoceanica in Peru statt der geplanten 850 Millionen 2,1 Milliarden US-Dollar.