GB: Labour-Abgeordnete nach Rassismusvergleich suspendiert

Die britische Labour-Partei hat gestern die Parlamentsabgeordnete Diane Abbott nach einem Rassismusvergleich bis auf Weiteres aus der Fraktion suspendiert. Damit reagierte die Oppositionspartei, die sich schon in der Vergangenheit gegen Vorwürfe des Antisemitismus wehren musste, auf einen Brief, den die schwarze Abgeordnete an die Zeitung „The Observer“ geschrieben hatte.

Abbott hatte darin als Reaktion auf einen Artikel zum Rassismus in Großbritannien geschrieben, dass auch verschiedene weiße Menschen Vorurteile erlebten, aber nicht – wie Schwarze – ihr ganzes Leben lang Rassismus ausgesetzt seien. Juden, Iren und „Travellers“ hätten in Amerika nicht hinten im Bus sitzen müssen, schrieb sie unter anderem.

Die jüdische Labour-Abgeordnete Margaret Hodge bezeichnete die Worte als „zutiefst beleidigend“. Nach der Suspendierung von Abbott schrieb sie auf Twitter, die Reaktion von Parteichef Keir Starmer sei richtig gewesen. „Keine Entschuldigungen. Keine Verzögerungen.“ Die Kommentare würden nun untersucht.

Abbott, Großbritanniens erste schwarze Parlamentsabgeordnete und unter Ex-Parteichef Jeremy Corbyn einst Schatteninnenministerin, entschuldigte sich. Sie wolle ihre Ausführungen voll und ganz zurückziehen und sich davon distanzieren, sagte die 69-Jährige. Rassismus nehme viele Formen an, und es sei völlig unbestreitbar, dass Juden seine monströsesten Folgen erlebt hätten.