SIPRI: Militärausgaben weltweit auf Rekordhoch

Die globalen Militärausgaben sind im vergangenen Jahr nach Angaben des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI auf einen Rekordwert gestiegen. „Dazu gehörten auch mehrjährige Pläne zur Erhöhung der Ausgaben mehrerer Regierungen“, sagte Diego Lopes da Silva, leitender Forscher von SIPRI, heute.

„Infolgedessen können wir davon ausgehen, dass die Militärausgaben in Mittel- und Westeuropa in den kommenden Jahren weiter steigen werden.“ Die weltweiten Militärausgaben stiegen im Jahr 2022 real um 3,7 Prozent auf 2,24 Billionen Dollar, so das Stockholmer Friedensforschungsinstitut in der Erklärung.

Grafik zu weltweiten Rüstungsausgaben
Grafik: APA/ORF; Quelle: SIPRI/APA

Ukraine-Krieg treibt Ausgaben in Europa nach oben

Als Grund wurde Russlands Krieg in der Ukraine genannt, der nun den größten jährlichen Anstieg der Ausgaben in Europa seit dem Ende des Kalten Krieges vor drei Jahrzehnten verursachte.

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Russlands Militärausgaben stiegen um schätzungsweise 9,2 Prozent. Die Stockholmer räumten ein, dass die Zahlen angesichts „der zunehmenden Undurchsichtigkeit der Finanzbehörden“ seit Beginn des Krieges in der Ukraine sehr unsicher seien.

„Die Differenz zwischen den russischen Haushaltsplänen und den tatsächlichen Militärausgaben im Jahr 2022 deutet darauf hin, dass die Invasion in der Ukraine Russland weit mehr gekostet hat als erwartet“, sagte Lucie Beraud-Sudreau, Direktorin des SIPRI-Programms für Militärausgaben und Rüstungsproduktion.

Das Institut schätzt, dass die Militärhilfe der Vereinigten Staaten für die Ukraine im Jahr 2022 2,3 Prozent der gesamten Militärausgaben der USA ausmachen wird.