Türkei, Syrien, Iran und Russland beraten über Syrien-Krieg

In einem weiteren Schritt der Annäherung zwischen der Türkei und Syrien wollen sich die Verteidigungsminister beider Länder morgen in Moskau treffen. An den Gesprächen nehmen auch die Verteidigungsminister des Iran und Russlands sowie die Geheimdienstchefs der vier Länder teil, sagte heute der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar. Ziel sei, die Probleme im Bürgerkriegsland Syrien durch Verhandlungen zu lösen und Frieden in der Region zu erreichen.

Die vier Länder sind alle Akteure im syrischen Bürgerkrieg: Während Russland und der Iran den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad unterstützen, steht die Türkei auf der Seite der Rebellen. Bereits im Dezember hatte es ein Treffen der syrischen, russischen und türkischen Verteidigungsminister gegeben.

Das Treffen im Dezember wurde als erster Schritt nach einer jahrelangen diplomatischen Eiszeit zwischen Damaskus und Ankara gewertet. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will sich am 14. Mai wiederwählen lassen. Er steht innenpolitisch aber wegen Millionen syrischer Flüchtlinge im Land unter Druck.

Ankara möchte die Menschen auf freiwilliger Basis in ihre Heimat zurückschicken. Eine Annäherung an Assad ist dabei unausweichlich. Erdogan hatte zuletzt ein Treffen mit Assad ins Spiel gebracht, den er in der Vergangenheit als „Mörder“ bezeichnet hatte.

Auch der aussichtsreiche Gegenkandidat Erdogans, der türkische Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu, plädiert für Gespräche mit Assad und hat angekündigt, Flüchtlinge nach Syrien zurückzuschicken.