Schiffbruch vor Lampedusa: Ein Toter

Ein Boot mit 35 Menschen an Bord ist in der Nacht auf heute in italienischen Gewässern vor Lampedusa gesunken. Die Besatzung eines Fischerboots rettete 34 Personen, die Leiche eines Mannes wurde geborgen.

Die Überlebenden gingen an Bord eines Schiffes der Küstenwache, die die Menschen nach Lampedusa brachte. Gesucht wird nach weiteren Vermissten. Laut der italienischen Küstenwache war das Boot am Wochenende vom tunesischen Sfax abgefahren.

Über 600 Menschen in Lampedusa eingetroffen

640 Geflüchtete an Bord von 17 Booten sind seit gestern Abend auf Lampedusa eingetroffen. Insgesamt 21 Anlandungen mit 819 Personen innerhalb von 24 Stunden meldeten die Behörden auf der süditalienischen Insel. Die Schiffe der italienischen Küstenwache begleiteten mehrere Boote in den Hafen. Andere Boote steuerten direkt auf die Insel zu.

Die Anlandungen erfolgten nach einer viertägigen Unterbrechung wegen schlechter Seebedingungen. Alle Eingetroffenen wurden im Hotspot der Insel untergebracht, wo sich bis zu 1.094 Personen aufhalten, obwohl nur knapp 400 Plätze zur Verfügung stehen.

Tunesiens Marine findet Dutzende Tote

Tunesiens Marine barg unterdessen vor der Küste des nordafrikanischen Landes 31 Leichen. Unter den Opfern seien auch zwei Kinder, teilte ein Sprecher der Nationalgarde mit. Die leblosen Körper seien in der Nähe verschiedener Orte gefunden worden, darunter in den Küstenstädten Sfax und Mahdia.

Die Menschen stammen wahrscheinlich aus Ländern südlich der Sahara. Ob zuvor Boote mit Geflüchteten an Bord in Seenot geraten waren, ist noch unklar.