Hürden bei Umsiedlung von Bären aus Trentino

Nach dem tödlichen Angriff in Norditalien will das italienische Umweltministerium auch im Ausland nach Unterbringungsmöglichkeiten für Bären aus dem Trentino suchen, doch die Umsiedlungspläne stoßen auf Schwierigkeiten.

Eingefangene Bärin in Trentino
APA/AFP/Ansa

Trentinos Nachbarregionen Südtirol, Venetien und Lombardei haben keine Absicht, die Bären aufzunehmen, die sich im Rahmen des von der EU finanzierten Wiederansiedlungsprojekt „Life Ursus“ vermehrt haben.

Slowenien will keine Bären aufnehmen

Auch Italiens Nachbarland Slowenien, aus dem die Eltern der „Problembärin“ JJ4 stammen, will nichts von den Trentiner Raubtieren wissen. Die slowenischen Behörden sind selbst mit einer Überzahl lokaler Bären konfrontiert.

Mindestens 200 Bären zu viel zähle Slowenien, berichteten italienische Medien. „Jeder will die Bären retten, doch niemand will sie aufnehmen“, so die italienische Tageszeitung „La Stampa“.

„Jetzt muss die italienische Regierung Lösungen finden. Ansonsten droht das Projekt Life Ursus zu scheitern“, sagte der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti laut Medienangaben. Die Gefahr weiterer tödlicher Bärenattacken auf Menschen sei konkret.

Minister für Gespräche auf diplomatischer Ebene

Der italienische Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin will die „notwendigen Gespräche auf diplomatischer Ebene einleiten, um eine Umsiedlung der Bären zu ermöglichen“. Ein runder Tisch wurde eingesetzt, um die Bärenpopulation in der Gegend zu reduzieren.

So soll etwa eine Höchstzahl an Tieren bestimmt werden. Das Ministerium sprach von der notwendigen „Bewältigung einer Notlage“. Der Minister hatte sich allerdings gegen die Tötung von JJ4 ausgesprochen.