Lettland und Estland wollen Fahrplan für Kiews NATO-Beitritt

Lettland und Estland wollen auf dem NATO-Gipfel Mitte Juli in Vilnius klare Fortschritte für den von der Ukraine gewünschten NATO-Beitritt sehen.

„Wir erwarten einen konkreten Fahrplan für die Ukraine auf dem Weg zur NATO. Ich glaube, dass das den gemeinsamen Interessen der NATO wie auch den Interessen der Ukraine, aber auch den Sicherheitsinteressen ganz Europas und der Welt entspricht“, sagte der lettische Präsident Egils Levits heute in Riga.

Die NATO sei ein Verteidigungsbündnis, und der Beitritt der Ukraine würde die Sicherheit aller NATO-Mitglieder stärken, hieß es nach einem Treffen mit dem estnischen Präsidenten Alar Karis weiter.

NATO-Gipfel im Juni

Der NATO-Gipfel in der litauischen Hauptstadt wird am 11. und 12. Juli stattfinden. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte Kiew bei seinem Besuch in der Ukraine in der Vorwoche grundsätzlich weitere Unterstützung bei den Bemühungen um die Aufnahmen in das westliche Militärbündnis versprochen.

Das ist im Grunde die offizielle Haltung der NATO seit 2008. Eine genaue zeitliche Perspektive für einen Beitritt gibt es bisher nicht – und ein solcher Schritt vor Kriegsende gilt als sehr unwahrscheinlich.

Kallas sichert weitere Unterstützung zu

Bei ihrem ersten Besuch in der Ukraine seit Russlands Angriff sicherte die estnische Regierungschefin Kajas Kallas unterdessen Kiew die weitere Unterstützung ihres Landes zu. „Estland bleibt an eurer Seite und unterstützt euch militärisch, wirtschaftlich, politisch – bis ihr den Krieg gewinnt“, sagte sie bei einer Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Schytomyr.

„Ich bin mit der festen Botschaft hierhergekommen, dass wir an den Sieg der Ukraine glauben und dass wir an die Ukraine glauben, die eine blühende liberale Demokratie und eine freie Marktwirtschaft ist, die zur euroatlantischen Familie gehört.“