Flüchtlingsbetreuung kostete 2022 knapp 340 Mio. Euro

Der Bund hat im Vorjahr für die Betreuung von Flüchtlingen 339,8 Millionen Euro ausgegeben. Das geht aus einer Anfragebeantwortung des Innenministeriums an den FPÖ-Abgeordneten Hannes Amesbauer hervor. Allerdings betont man im Ministerium, dass die Kosten im Vergleich zu früheren Jahren deutlich gesenkt wurden.

Der Durchschnittswert wurde auf Basis von 42.095 Asylsuchenden gerechnet. Pro Flüchtling fielen so pro Tag gut 22 Euro an.

Blickt man auf die Gesamtausgaben, lagen diese teils deutlich unter den vergangenen Jahren. So betrugen sie etwa 2019 335 Millionen und 2018, als das Innenministerium vom heutigen FPÖ-Chef Herbert Kickl verwaltet wurde, fast 466 Millionen. Allerdings waren damals auch mehr als 61.000 Personen zu betreuen.

Personalkosten größter Anteil

Große Brocken machen Personalkosten mit gut 27 Millionen und Verpflegung mit mehr als 20 Millionen aus. Mieten und Betriebskosten schlugen wie Sicherheitsleistungen durch Dritte jeweils mit über zwölf Millionen zu Buche.

Relativ hoch waren im Vorjahr die Kosten für die Sozialversicherung und die medizinische Versorgung von Flüchtlingen, nämlich 5,7 bzw. 3,8 Mio. Euro. 4,7 Mio. Euro waren für Transporte im Rahmen der Grundversorgung aufzuwenden. 2,3 Mio. Euro flossen in Taschengeld.

„Die FPÖ blamiert sich mit ihrer eigenen Anfrage“, kommentierte ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker die Anfrage der FPÖ. Mit dieser sollte „augenscheinlich die Märchenerzählung der FPÖ, nur sie allein würde etwas gegen illegale Migration tun, gefüttert werden“. Doch die Zahlen aus dem Innenministerium ließen diese Erzählung „wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrechen“.